Blick auf die Uhr: 1:01, mitten in der Nacht.
Nein, heute Abend werde ich keine Wortschlachten mehr schlagen, keine Kämpfe mehr gewinnen gegen das dunkele Donnergrollen in der Luft über mir, das mit dick-schwarzem Edding Warnungen und Liebesbriefe an meine kalt-weißen Badezimmerfliesen zu schmieren scheint. Ich werde nicht die dick-roten Tropfen aufhalten, wenn die meine Nase sich unter dem Druck zu biegen beginnt in die entlegensten Richtungen, die uns allgemein unbereist zu sein scheinen. Nicht die Touristen dort besuchen, die Knöcheltief in Langeweile zu ersticken scheinen, nicht die Sonne bereisen, wie sie zu scheinen scheint.
Der Schein trügt.
Und die Wahrheit lügt.
Die Wahrheit lügt dir dreist ins Gesicht, versucht dir zu erklären, an welchem wunderbaren Ort mit bunten Tauben, blauschwänzigen Riesenfüchsen und nackten Klängen deine Gedanken gerade herumhängen. An welchem Strand du nun liegst und in das Donnergrollen über dir glücklich hereinstrahlst.
Auf welcher scharfen Ecke in dieser abgerundeten Landschaft du auch immer blicken magst, du weißt um Radiergummi und Scheibenwischer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen